Broschüre Festwoche „115 Jahre für euch da“

Wie vor 40 Jahren bei der Gründung des Vereins Fabrik Osloer Straße überschlagen sich die Ereignisse in Deutschland und in der Welt: die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei, in Europa hat ein Krieg in der Ukraine begonnen und wir alle spüren seine Auswirkungen, auch hier im Soldiner Kiez. Sollte man unter diesen Umständen einen Geburtstag feiern? Wir haben uns bewusst dafür entschieden!

Denn auch die Zeit der Gründung war eine Zeit politischer Unsicherheiten. 1982 brach nach 13 Jahren die sozialliberale Koalition in der Bundesrepublik auseinander, Kurzarbeit und Massenentlassungen führten zu zwei Millionen Arbeitslosen. Westberlin war geprägt von Hausbesetzungen und Leerstand. Auch die Fabrik gehörte zu den leer stehenden Gebäuden, die von politisch Aktiven wiederbelebt wurde. Ellenbogengesellschaft war das Wort des Jahres.

Es gab aber auch Hoffnungsmomente: Im Sommer 1982 fand in Bonn die NATO-Gipfelkonferenz statt, begleitet von einer riesengroßen Friedenskundgebung. Seinerzeit war das die größte Veranstaltung dieser Art. Frieden wurde auch ein Leitgedanke für die Arbeit in der Fabrik, der in der Vereinssatzung bis heute festgeschrieben ist und an Aktualität nichts verloren hat. Seit seiner Gründung leistet der Verein soziale Arbeit und bietet den Menschen im Kiez und darüber hinaus durch die vielfältigen Angebote der Projekte auf dem Gelände Unterstützung und einen sicheren Ort – auch oder ganz besonders in unruhigen Zeiten.

Mit unserer Geburtstagsfeier wollen wir auch allen Gründer*innen, Mitstreiter* innen, Mitgliedern, Mitarbeiter* innen und unseren Nutzer*innen danken und gemeinsam diese tolle Arbeit würdigen.

Wir freuen uns auf die nächsten 40 Jahre mit Euch!

Vorstand und Geschäftsführung
Fabrik Osloer Straße e.V.
2022